Mittwoch, 18. März 2015

Oh wie schön ist Scottland

Der Frühling ist auf dem Weg und Amelie und ich haben Samstag einen Ausflug an die Südwestküste Schottlands gemacht. Als ich die Tour angekündigt gesehen habe, dachte ich mir "Schön, da war ich noch nie!" Nach dem Tag heute weiß ich auch, warum. :-D Nicht, dass es dort nicht schön wäre, aber angeblich ist für diese Region Schottlands "the spare bit" und irgendwie stimmt das schon. Wir haben viel mehr Schafe als Menschen gesehen. Die Schafe waren so schön puschelig und hoppelten über die Wiesen. Manche hatten schon Lämmer. Im nächsten Leben werden Amelie und ich definitiv Schafe in Schottland (oder wahlweise Irland).

Die Tour begann in Ayr, dem Geburtsort von Robert Burns (auch wenn der Stadtteil Alloway zu Burns' Zeit noch nicht zu Ayr gehörte). Als wir in dort ankamen, war alles ruhig, aber es war ja auch noch früh am Morgen. Amelie und ich gingen als erstes zum Strand. Kein Mensch da und auch das Meer war ohne jeden Wellengang. Schon fast unnatürlich diese Stille. Das Städtchen ist ganz nett. Im Stadtkern war auch ein bisschen mehr los als am Strand. 


Eigentlich wollten wir nach der Burns Statue suchen, die uns unser studentischer Reiseleiter empfohlen hatte, aber er hat uns den falschen Ort genannt. Nachdem wir uns drei Statuen, die definitiv nicht Burns waren, angesehen hatten, haben wir es aufgegeben und sind einfach so ein bisschen durch die Stadt gelaufen. Auf der Weiterfahrt sind wir an der Burns-Statue vorbei gekommen und haben auch das Burns Monument und das Cottage gesehen, in dem Burns geboren wurde. 
Außerdem kamen wir an mehreren "Wetterhähnen" vorbei, allerdings waren die Hähne Menschen, Pferde und Hexen. Als wir fast daran vorbei waren, fiel mir auf, dass mir das irgendwie bekannt vor kam... Die Wetterfahnen illustrieren Burns' Gedicht "Tam O'Shanter" (Mann betrinkt sich, beobachtet auf dem Weg nach Hause Hexen beim Tanz, wird von den Hexen verfolgt, kann ihnen entkommen, aber eine Hexe reißt seinem Pferd den Schweif ab). Es ist also doch einiges aus dem Schottland-Seminar an der Uni hängen geblieben. 
Ich hätte wohl auch Lust gehabt, mir das Cottage/ Burns Museum anzusehen, aber das war offenbar nicht vorgesehen, denn auf unserem Reiseplan wurde das Museum nicht erwähnt. Außerdem hatten wir nur eine Stunde Zeit und das hätte wohl nicht gereicht, weil wir da ja auch noch hätten hinlaufen müssen.

Es ging weiter zu unserem nächsten Ziel: Dunure Castle, eine Burgruine, in der zu besseren Zeiten Mary Queen of Scots übernachtet hat. Das Schild "Mary slept here" haben Amelie und ich leider übersehen. Wir waren zu sehr damit beschäftigt, die Sonne zu genießen. Das Dunure Castle hat Ähnlichkeiten mit dem Dunnottar Castle (Burgruine auf einer Klippe am Meer), aber glücklicherweise war das Wetter um Welten besser als im Januar und wir konnten schöne Fotos machen und in der Sonne sitzen.


Kein riesiger Bienenstock sondern ein Taubenschlag



Das Hauptziel des Ausflugs war Portpatrick. Ich hatte gedacht, dass Ayr klein war, aber Portpatrick war noch kleiner. Ein Hafen, ein paar pastellfarbene Häuser und eine Burgruine. Das war es dann auch schon mehr oder weniger. 
Amelie und ich haben mit Blick auf das Meer unser Mittagessen gegessen und haben dann das Dorf "erkundet". Wir sind erst die Klippen an der einen Seite entlang gegangen und sind dann umgekehrt, um uns das Dunskey Castle anzusehen ("dun" ist übrigens Gälisch und bedeutet "Burg"). Von außen sah die Burgruine etwas unspektakulär aus - but it's bigger on the inside. ;-) Viel kann ich eigentlich nicht schreiben, deswegen lade ich einfach ein paar Bilder hoch.







Nachdem Besuch des Castles hatten wir immer noch Zeit übrig, also haben wir ein Bier bzw. einen Tee getrunken und danach noch ein bisschen auf einer Bank am Hafen gesessen. Es ist eine ganz schöne Tradition, wie ich finde, dass Verstorbenen hier oft eine Bank gewidmet wird und diese an einem Ort aufgestellt wird, an dem die Person gerne war. Am Hafen standen bestimmt zehn Bänke in Andenken an John/ Mary/ Elizabeth/ William, der/ die immer gerne am Hafen gesessen/ gelesen/ viele glückliche Stunden dort verbracht hat. Ich finde, das ist eine schöne Erinnerung. Und es hat den positiven Nebeneffekt, dass es viele Bänke gibt.


Es war insgesamt ein schöner Ausflug. Allerdings muss ich den nächsten Natur-und-Burgruinen-Ausflug nicht mitmachen. Zwei Ausflüge dieser Art hinter einander reichen erst mal. Aber dafür freue ich mich um so mehr auf den Ausflug zum Alnwick Castle - das Schloss aus den ersten beiden Harry Potter Filmen!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen